15.8.2023

Was kostet es, eine Web-App zu entwickeln?

Was kostet es, eine Web-App zu entwickeln?
Von: 
Jonatan
 
Mosner

Wenn du eine Software-Agentur ganz pauschal anfragst: "Was kostet es eigentlich, bei euch eine App entwickeln zu lassen?" wirst du in der Regel keine Antwort erhalten. Denn die Kosten für App-Entwicklung hängen von ganz vielen Faktoren ab und die Preisspanne ist gigantisch.

Um eine wirklich fundierte Aussage treffen zu können, sind meist mehrere Vorgespräche oder Workshops notwendig, in denen die Anforderungen zumindest grob erarbeitet werden. Und manchmal gibt es selbst dann noch unerwartete Zusatzkosten.

Und schließlich gibt es auch Web-Anwendungen, die nie ganz fertig werden. Denn wenn deine Web-Anwendung so richtig gut funktioniert und bei den Benutzern ankommt, gibt es oft sehr viele weitere Funktionen und Wünsche, die noch zusätzlich umgesetzt werden sollen. Erfahrungsgemäß wird diese Liste im Laufe der Zeit auch nicht kleiner, sondern immer länger.

Wir wollen uns jetzt aber trotzdem einmal daran annähern, was eine individuelle Web-App üblicherweise kostet. Dazu schauen wir uns die Faktoren an, die den Preis maßgeblich beeinflussen und schauen uns ein paar Fallbeispiele an, an denen du dich für deine Planung orientieren kannst.

Wie du eine App für 0€ entwickeln kannst

Auch wenn dir manche Agenturen sicherlich etwas anderes erzählen werden: Eine App kannst du auch selbst entwickeln. Und das bereits für 0€. Die Voraussetzung dafür ist lediglich, dass du einen einigermaßen leistungsstarken Laptop oder PC sowie eine Internetverbindung hast.

Welche kostenlosen Möglichkeiten und Tools gibt es dafür, eine App zu entwickeln?

Mittlerweile gibt es reihenweise sogenannter Frameworks, mit denen du Web-Anwendungen entwickeln kannst. Wir würden dir an dieser Stelle das Framework Vue.js empfehlen, da man hier mit wenig Aufwand bereits beeindruckende Apps entwickeln kann. Der Einstieg ist besonders leicht, wenn du bereits einmal Berührung mit klassischer Web-Entwicklung hattest.

Oft muss man das Rad nicht neu erfinden. Für diverse Funktionen, die deine Web-Anwendung vielleicht haben soll, gibt es bereits sogenannte "Packages". Da hat jemand anderes die Funktion bereits programmiert und du musst sie nur noch bei dir einbinden und ein paar Einstellungen vornehmen.

Und auch für die Veröffentlichung deiner App gibt es einige Plattformen, die kostenloses Hosting anbieten.

Das hier soll natürlich kein Tutorial für App-Entwicklung werden. Über Online-Suche wirst du aber sicherlich nach genau so einer Anleitung fündig. Bei diesem Ansatz kannst du eine App also tatsächlich komplett kostenlos entwickeln. Dafür musst du aber natürlich signifikant viel Zeit in die App stecken.

Für wen ist es sinnvoll, eine App selbst zu entwickeln?

Frage dich dafür einmal: Was ist meine Zeit wert? In welchen Bereichen bin ich besonders stark und was bringt mich und mein Projekt am besten voran? Meistens gibt es ganz andere Themen, mit denen du dich auseinandersetzen solltest oder musst. In dem Fall verschwendest du effektiv doch wieder viel Geld, wenn du dich selbst mit der App-Entwicklung befasst.

Erfahrungsgemäß ist es also nur sinnvoll, eine App selbst zu entwickeln, wenn du einerseits Interesse hast, dich dieser Herausforderung zu stellen, und andererseits die App-Entwicklung aktuell wirklich der sinnvollste nächste Schritt ist.

Wenn du zum Beispiel mit wenig Startkapital und einer genialen App-Idee an den Start gehen möchtest, kann dieser Weg sehr sinnvoll sein. Hast du zum Beispiel noch kein Gewerbe angemeldet, werden die meisten App-Agenturen nicht für dich tätig werden. Auch in diesem Fall macht es vielleicht Sinn, erstmal selbst mit der App-Entwicklung zu starten.

Für ein etabliertes Unternehmen oder ein Startup, das bereits erstes Kapital eingesammelt hat, ist es aber fast immer sinnvoller, den Fokus auf andere Themen, insbesondere die Zielgruppe und das Marketing zu legen, und die Anwendungsentwicklung lieber an eine spezialisierte Agentur abzugeben.

Was beeinflusst den Preis einer individuellen Web-Anwendung?

Der Preis einer Web-Anwendung hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Einige haben geringeren, andere größeren Einfluss auf den Gesamtpreis.

  1. Umfang der Web-Anwendung
    Je mehr Seiten deine Web-Anwendung hat und je mehr Elemente auf den jeweiligen Seiten sind, desto umfangreicher wird natürlich die Anwendung und steigen die Entwicklungskosten. Eine Dashboard-Seite mit vielen verschiedenen Widget-Kacheln ist zum Beispiel wesentlich aufwendiger als eine einfache Tabelle mit Benutzern.
  2. Komplexität der Komponenten
    Jede Seite der Web-App setzt sich aus vielen einzelnen Elementen, den Komponenten zusammen. Manchmal sind diese sehr einfach aufgebaut, aber einige sind vielleicht auch sehr komplex, weil sie zum Beispiel dynamische Diagramme anzeigen, bei denen verschiedene Ansichten umgeschaltet werden können. So etwas kann die Kosten schnell in die Höhe treiben.
  3. Komplexität der Anwendung
    Eine hohe Komplexität hat die Anwendung zum Beispiel, wenn es ein sehr verschachteltes Berechtigungskonzept gibt. Denn dadurch steigt insbesondere der Aufwand für die Anforderungserhebung und die Qualitätssicherung.
  4. Nutzung externer Softwarepakete
    Für einige Teilfunktionen, wie zum Beispiel PDF-Bearbeitung, werden gegebenenfalls externe Softwarepakete, sogenannte Packages benötigt. Diese Funktionen vollständig neu zu programmieren ist oft weder sinnvoll, noch kostengünstig machbar. Die kostenlosen Packages reichen jedoch oft nicht aus, um die Anforderungen zu erfüllen. Deshalb müssen teilweise Lizenzkosten in das Gesamtbudget eingerechnet werden.

Diese Liste ist sicherlich nicht erschöpfend, aber ein gute Anhaltspunkt, ob deine Web-Anwendung eher günstig oder teurer wird. Je konkreter deine Vorstellung der Software bereits ist, desto genauer kannst du eine Einschätzung treffen.

Fallbeispiele für die Entwicklungskosten einer Web-App

Zwar ist jedes Softwareprojekt sehr individuell, jedoch gibt es einige Szenarien, die immer sehr ähnlich sind. Sicherlich kannst du dich mit deinem Projekt in einem der Fallbeispiele wiederfinden und es als ersten Anhaltspunkt für die Kosten einer Web-App nutzen.

Fallbeispiel 1: Start-Up mit einer App-Idee

Ein Startup hat bereits ein gewisses Startkapital, da es erste Geldgeber mit einem Pitch-Deck von der App-Idee überzeugen konnte. Um jetzt weitere Investoren zu überzeugen, muss aber eine Anwendung entwickelt werden, die man bereits wirklich verwenden kann.

In diesem Fall ist die Entwicklung eines MVPs (Minimum Viable Product) sinnvoll. Das ist eine Version der Software, die bereits ein oder zwei Grundfunktionen hat und vollständig benutzbar ist, der aber noch viele Details und eine gewisse Tiefe fehlen. Das ist in der Regel ideal, um Investoren zu überzeugen oder eine neue Idee mit den ersten Anwendern anzutesten.

Einen solchen MVP kann man in der Regel bereits für ein Budget von 10.000€ bis 20.000€ entwickeln. Damit ist ein guter Grundstein für die spätere Weiterentwicklung gelegt, sodass die Anwendung einfach um weitere Funktionen oder mehr Tiefe erweitert werden kann.

Bei einem solchen MVP gibt es in der Regel nur ein bis zwei Grundfunktionen, verteilt auf bis zu fünf Seiten. Was aber auf jeden Fall schon umgesetzt sein muss ist ein gutes UI- und UX-Design sowie wichtige Grundsteine wie eine Benutzerverwaltung.

Fallbeispiel 2: Etabliertes Unternehmen digitalisiert Prozesse

Ein etabliertes mittelständisches Unternehmen möchte gerne interne Prozesse digitalisieren und vereinfachen. Als ein Schritt soll dazu eine Web-Plattform entwickelt werden, die den Austausch zwischen Endkunden und Mitarbeitern vereinfacht.

In diesem Fall sollte sich das Unternehmen auf Funktionen konzentrieren, die einen möglichst großen Return on Investment liefern können. Das kann zum einen erreicht werden, wenn durch die Software neue Kunden gewonnen oder alte Kunden gehalten werden können, die ansonsten zu einem anderen Anbieter gehen würden. Zum anderen kann ein großer Return on Investment erreicht werden, wenn die Mitarbeiter durch die neue Software Zeit sparen können, da so langfristig Personal- und Mitarbeitergewinnungskosten gespart werden.

Für ein solches Softwareprojekt sollte ein Budget von etwa 25.000€ bis 75.000€ angesetzt werden. Mit einem geringeren Budget würde man wahrscheinlich nur einen Teil der Funktionen abbilden können. Dadurch entsteht bei den Mitarbeitern vielleicht neue Zusatzarbeit und die Akzeptanz und Zeitersparnis sinkt. Oder die Kunden erhalten das Gefühl, nur eine Mogelpackung vorgesetzt zu bekommen und können nicht das volle Potenzial ausschöpfen. Ein größeres Budget ist jedoch ebenfalls selten sinnvoll. Noch mehr Funktionen sollten lieber nach und nach erweitert werden, wenn die Software mit dem initialen Umfang bereits erste Erfolge vermelden konnte.

Eine solche Web-App hat in der Regel mehrere Funktionen, die über 10 bis 20 Seiten umgesetzt wurden. Die Software ist nach der Entwicklung außerdem im Gegensatz zu einem MVP bereits wirklich "fertig" und kann über Jahre eingesetzt werden, ohne dass sie erweitert oder angepasst werden muss. Erweitert wird die Software in der Regel nur, wenn dadurch ein weiterer ROI erwartet werden kann oder die Zufriedenheit der Mitarbeiter und Kunden weiter gesteigert werden würde.

Fallbeispiel 3: Eine Web-App als Teil eines größeren Projektes

Im dritten Fallbeispiel ist die Web-App nur ein Baustein eines größeren Projekts. Ein Industriebetrieb ist Hersteller von Steuerungselementen für große Maschinen. Bisher können die Maschinen direkt am Steuergerät bedient werden. Jetzt möchte der Hersteller, dass die Maschinen auch von einem Computer aus angesteuert werden können.

In einem solchen Projekt steht der Funktionsumfang der Software in der Regel schon vor Projektbeginn ganz genau fest. Es ist nicht sinnvoll, nur einen Teil der Funktionen umzusetzen, da dadurch die Software entweder gar nicht ausgeliefert werden kann, oder die Benutzer – enttäuscht vom geringen Funktionsumfang – diese nicht verwenden und auch zukünftigen Versionen keine Chance mehr geben.

Der Umfang des Projekts ist natürlich stark abhängig von den gewünschten Funktionen. Das Projektbudget beginnt dabei in der Regel bei ca. 50.000€. Nach oben gibt es im Prinzip keine Grenze, in der Regel sollten aber Gesamtkosten von 500.000€ nicht überschritten werden.

Bei einem solchen Softwareprojekt sind spätere Erweiterungen eher selten, da bereits der gesamte Funktionsumfang abgebildet wurde. Falls es ein internes Entwicklungsteam beim Hersteller gibt, könnte dieses außerdem als Teil des Projekts so geschult werden, dass es die Software anschließend selbständig warten und weiterentwickeln kann.

Der Schlüsselfaktor: Ein Festpreis für deine Web-App

Bevor du ein Softwareprojekt endgültig beauftragst, solltest du dich natürlich auf ein Projektbudget festlegen, dass du bereit bist, zu investieren.

Dieser Artikel war für dich hoffentlich ein guter Anhaltspunkt, in welchen Dimensionen du dafür ungefähr kalkulieren musst. Für ein ganz genaues Bild ist es aber sinnvoll, wenn du dich von einer Software-Agentur beraten lässt und ein richtiges Angebot bekommst, das auf deine Anforderungen zugeschnitten ist. Nimm dazu gerne unten Kontakt zu uns auf, um ein kostenloses Beratungsgespräch zu vereinbaren.

Wenn du auf Basis eines Angebots ein Budget festgelegt hast, kann es aber ein böses Erwachen geben. Denn nicht selten kosten Softwareprojekte am Ende ein Vielfaches vom ursprünglich veranschlagten Preis. Damit dir das nicht passieren kann, solltest du unbedingt auf einen Softwareanbieter setzen, der dir einen Festpreis garantiert. Denn nur damit kannst du dein Projektbudget auch zuverlässig planen.

Zusammenfassung und Fazit

Die Kosten für die Entwicklung einer individuellen Web-App sind vielfältig und können je nach Projekt stark variieren. Es ist entscheidend, den Umfang, die Komplexität und die gewünschten Funktionen sorgfältig zu berücksichtigen. Die Entscheidung, ob man die App selbst entwickeln oder an eine Agentur auslagern sollte, hängt von den individuellen Umständen ab, für Unternehmen ist es aber nahezu immer sinnvoll, die Entwicklung auszulagern. Eine solide Budgetplanung mit einem Festpreisangebot ist unerlässlich, um unerwartete Kosten zu vermeiden und das Projekt erfolgreich umzusetzen.

Häufig gestellte Fragen

Was kostet es, einen MVP für eine Web-App zu entwickeln?

Einen MVP für eine Web-App kann man bereits für 10.000€ bis 20.000€ entwickeln lassen. Das kann sinnvoll sein, um Investoren von einer App-Idee zu überzeugen.

Wie schwer ist es, eine Web-App selbst zu entwickeln?

Eine einfache Web-App kann man mithilfe von Tutorials auch mit wenig Erfahrung entwickeln. Es kann aber Monate oder Jahre dauern, bis man in der Lage ist, komplexere Anwendungen zu entwickeln.

Wie teuer ist es, eine Web-App selbst zu entwickeln?

Möchte man eine Web-App selbst entwickeln, ist das heutzutage komplett kostenlos möglich, einen leistungsstarken Laptop oder PC und eine Internetverbindung vorausgesetzt.

Was kostet eine einfache App?

Eine einfache App kann schon für 10.000€ bis 15.000€ entwickelt werden. Dann umfasst sie in der Regel 1-2 Grundfunktionen auf nicht mehr als 5 verschiedenen Seiten.

Was kostet es, eine Web-Plattform für meine Kunden zu entwickeln?

Eine Web-Plattform mit Login und verschiedenen Funktionen kann zwischen 25.000€ und 75.000€ kosten, abhängig von den gewünschen Funktionen und der Komplexität.

Über den Autor:

Jonatan Mosner ist Gründer und Geschäftsführer von MOVA und ist seit 12 Jahren Softwareentwickler, spezialisiert auf Web- und Mobil-Apps.
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